45 IMPULSE TIPPS FÜR ERFOLGREICHE ZUSAMMENARBEIT VON GENERATIONEN GEMISCHTE ARBEITSGRUPPEN Falsche Vorstellungen, fehlende Erfahrungen und mangelndes Verständnis begünstigen häufig Berührungsängste zwischen Generationen. Um diese abzubauen, kann der Arbeitgeber bewusst altersgemischte Arbeitsgruppen bilden. Zur Lösung von Aufgaben profitieren die einzelnen Teammitglieder von ihren unterschiedlichen Fähigkeiten und Problemlösungsstrategien. Sie gleichen die Schwächen des einen durch die Stärken des anderen aus und somit steigt die Qualität von Entscheidungen. Auf diesem Weg lernen Arbeitnehmer verschiedenen Alters voneinander, üben sich in Kompromissbereitschaft und wachsen durch den Wissens- und Erfahrungstransfer über sich hinaus. Ähnliche Vorteile ergeben sich in sogenannten MentoringProgrammen, wo ein älterer Mitarbeiter eng mit einem jüngeren Teammitglied zusammenarbeitet. FLEXIBLE ARBEITSZEITMODELLE Die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Generationen werden durch das Anbieten flexibler Arbeitszeitmodelle berücksichtigt. Ein gewisser Freiraum in der Gestaltung von Beschäftigungszeiten trägt zur Verbesserung der Work-Life-Balance bei und wirkt sich positiv auf die Mitarbeiterzufriedenheit aus. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit von Konflikten auf der Arbeit verringert, es kann zu weniger Fehltagen kommen und die Unternehmensbindung wird gestärkt. So sind Angestellte der Generation Z zum Beispiel motivierter, wenn sie in Gleitzeitmodellen oder im Homeoffice arbeiten. Ebenso kann ein flexibles System für ältere Kollegen sinnvoll sein, die etwas früher arbeiten möchten. Nicht zu vernachlässigen sind auch Beschäftigte mit Kindern. Durch eine individuelle Arbeitszeitgestaltung können sie ihre Betreuungszeiten besser an ihre Berufstätigkeit anpassen. PRODUKTIVES ARBEITSUMFELD Mehrgenerationenteams vereinen viel Wissen und Erfahrung. Jedes Mitglied ist jedoch aufgrund verschiedener Umstände unterschiedlich leistungsfähig. Unter anderem hängt dies von ständig variierenden Konzentrationsspannen und dem allgemeinen Gesundheitszustand ab. Arbeitgeber können deshalb ein Arbeitsumfeld schaffen, das sich auf die jeweiligen Bedürfnisse der Mitarbeiter anpassen lässt. Klassische Beispiele sind eine ergonomische Büroausstattung und ein Mix aus Einzel- sowie Großraumbüros beziehungsweise Stillarbeitsplätzen. Hilfreich sind ebenso gesundheitsfördernde Maßnahmen wie (gemeinsame) Sport- oder Essensangebote. Unterschiedliche Mindsets führen zu logischen Kon ikten Die Unterschiede zwischen den einzelnen Generationen sind demnach recht eindeutig. Sie sind mit verschiedenen Herausforderungen und Prägungen aufgewachsen, befinden sich naturgemäß an ungleichen Positionen ihres Berufslebens und legen auf andere Dinge wert. Auf der Arbeit müssen Personen unterschiedlichen Alters aber seit jeher miteinander auskommen und so entstehen bei bestimmten Themen Reibungspunkte. Einer der zentralsten beruflichen Konflikte zwischen den heutigen Generationen ist beispielsweise die Arbeitsmoral. Während für Babyboomer die kontinuierliche Leistung und Arbeit im Vordergrund steht, ist der Generation X, Y und Z ausreichend Freizeit ebenso wie Selbstbestimmung enorm wichtig. Ein ähnlicher Kontrast lässt sich im Bereich der Arbeitszeit und -weise erkennen. Den traditionellen Arbeitszeiten, Überstunden und einem zielstrebigen Vorgehen von Babyboomern stehen der Wunsch nach Gleitzeitmodellen, Homeoffice und das oft sprunghafte Abarbeiten von verschiedenen Aufgaben der jüngeren Generationen gegenüber. Genauso gibt es unterschiedliche Vorstellungen von Hierarchie und Führungsstilen. Die Generation X und nachfolgende fühlen sich in flachen Hierarchien in der Regel wohler. Sie wünschen sich eine Führungskraft mit guten Sozialkompetenzen und einem Verständnis für ihr Privatleben. Ältere Kollegen sind hingegen strenge hierarchische Strukturen gewohnt und fordern eher einen Chef mit Fachwissen, der im Idealfall eine Vorbildfunktion einnimmt. Empathische Führungskräfte sind Schlüsselfaktoren Wenn aber die Konflikte einmal erkannt wurden und wir verstehen, woher sie kommen, steckt darin eine große Chance auf produktive Zusammenarbeit. Studien belegen, dass gemischte Teams mit jungen und älteren Mitarbeitern die wirtschaftlich besten Ergebnisse erzielen. Hierbei sind eine Kommunikation auf Augenhöhe und ein respektvolles Miteinander die entscheidende Grundlage. Insbesondere die Führungskräfte tragen außerdem eine zentrale Verantwortung. Sie sind das Bindeglied zwischen den einzelnen Generationen in einem Team. Ihre Aufgabe sollte es sein, ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen, Dialoge zu fördern und die notwendigen Kompromisse zu finden.
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