

Juni 2017
|
Seite 5
D I A LOG
KÖGEL
SPEZIALISIERT – ZUVERLÄSSIG – EFFEKTIV
INGENIEURBAU
Mit Unterwasserbeton
und großer Vorsicht
Bauvorhaben: Neubau Zulaufpumpwerk
Kläranlage Steyerberg
Bauherr:
Flecken Steyerberg
Projektleiter:
Dipl.-Ing. Sebastian Linnenbecker
Bauleiter:
Bogdan Gurowski
Architekt/
Kördel & Partner, Delmenhorst
Ing.-Büro:
Sauberes Trinkwasser ist lebensnotwendig. Wird aus Wasser aber
Abwasser, muss es gereinigt werden. Anschließend kann es dem natür-
lichen Kreislauf wieder zugeführt werden. Und hier kommen Kläranla-
gen ins Spiel – und damit die Experten von KÖGEL.
Seit Anfang Januar laufen die Arbeiten an der Kläranlage Steyer-
berg. Hier entsteht ein neues Zulaufpumpwerk. Es besteht aus einem
Abwasser-Vorlageschacht und einem begehbaren Pumpenraum.
„Zunächst haben wir die Außenwände hergestellt und die Betonschutz-
platten direkt in den Vorschacht einbetoniert“, berichtet KÖGEL-Projekt-
leiter Sebastian Linnenbecker.
Dann kam das sogenannte „Absenkverfahren“ ins Spiel, mit dem das
KÖGEL-Team bereits eine Vielzahl von Pumpwerken erstellt hat und
über große Erfahrung verfügt. Hierbei werden die äußeren Ringwände
des Pumpwerkes zunächst oberirdisch erstellt und nach Aushärten des
Betons abgesenkt. Hierzu wird der Boden innerhalb des Bauwerkes ent-
nommen und das Bauwerk dringt durch sein Eigengewicht kontinuierlich
in den Boden ein. Dieses Verfahren wird angewendet, um aufwendige
und kostenintensive Grundwasserabsenkungen zu vermeiden.
Wegen der hohen Grundwasserstände musste während des Absenkvor-
gangs innerhalb des Pumpwerks Wasser zugeben werden. So ließ sich
ein hydraulischer Grundbruch vermeiden. Das exakt senkrechte und
höhengerechte Absenken konnte sichergestellt werden.
Das Ausschachten musste sehr vorsichtig vonstattengehen, um die be-
reits eingebauten Betonschutzplatten nicht zu beschädigen. Die Sohle
wiederum dichteten die KÖGEL-Fachleute mit Unterwasserbeton ab. So
hinderten sie das Grundwasser daran, in das Pumpwerk einzudringen.
Um das neue Zulaufpumpwerk an den Bestand anzuschließen, nahmen
die KÖGEL-Experten auch Schacht- und Rohrleitungsarbeiten vor. Beim
Setzen der Schächte war nach Sebastian Linnenbeckers Angaben zum
Teil ein „Berliner Verbau“ mit Trägerbohlwänden nötig. Dieser verhinder-
te das Nachrutschen von Erdreich in die Baugrube, und das angrenzen-
de Bestandsgebäude wurde geschützt.
Nach den Umschlussarbeiten werden zu guter Letzt die Außenanlagen
wiederhergestellt. Voraussichtlich bereits Ende dieses Monats wird alles
fertig sein.
Renaturierung und
strenge Umweltschutz-Auflagen
Bauvorhaben: Hochwasserrückhaltebecken
Husen-Dalheim
Bauherr:
Wasserverband Obere Lippe, Büren
Projektleiter:
MSC (KU) Dipl.-Ing.
Ralph Begemann
Bauleiter:
Wladimir Friesen
Architekt/
Ingenieurbüro Queißer
Ing.-Büro:
Gschwandtl GmbH, Karlsruhe
Das Hochwasserrückhaltebecken (HRB) Hu-
sen-Dalheim im Kreis Paderborn – zwischen den
Lichtenauer Stadtteilen Husen und Dalheim – dient
dem Schutz der unterhalb gelegenen Ortschaften,
weil der Fluss Altenau öfters starkes Hochwasser
führt. Das HRB nimmt also überschüssiges Fluss-
wasser auf. Die Anlage mit ihrem 420 Meter langen
und rund 25 Meter hohen Staudamm ist seit 1986
in Betrieb. Betreiber ist der Wasserverband Obere
Lippe.
Seit Anfang Januar wird das HRB ökologisch durch-
gängig. „Zu diesem Zweck wird im Bereich der Vor-
sperre die Altenau durch ein neues Ausleitungsbau-
werk im Bereich des südlichen Ufers geführt und
über einen neuen Gewässerabschnitt unterhalb der
Kreisstraße 69 an den Altverlauf angeschlossen“, wie
KÖGEL-Projektleiter Ralph Begemann sagt.
Mit dieser Maßnahme wird der sogenannte Dauerstau
teilweise aufgegeben. Die Renaturierung soll das Ge-
wässer-Ökosystem nachhaltig verbessern. Da das
gesamte Baufeld im Naturschutzgebiet Marschalls-
hagen und Nonnenholz liegt, gelten auch für das
KÖGEL-Team strenge Auflagen. So dürfen beispiels-
weise keine Flächen außerhalb des Korridors genutzt
oder betreten werden. Die Arbeiten sind so umwelt-
schonend wie möglich auszuführen, wie der Baube-
schreibung zu entnehmen ist. Baugeräte, die direkt
am oder im Gewässer arbeiten, müssen nachweislich
mit biologischem Hydrauliköl betrieben werden.
„Zu diesem Zweck wird …
die Altenau durch ein neues
Ausleitungsbauwerk im
Bereich des südlichen Ufers
geführt und über einen neuen
Gewässerabschnitt … an den
Altverlauf angeschlossen.“
Ralph Begemann, KÖGEL-Projektleiter
Im Zuge der Bauarbeiten wurde circa 150 Meter
stromabwärts der Einmündung des neuen Gewässe-
rabschnitts eine neue Brücke in Massivbauweise aus
Stahlbeton errichtet und das bestehende Brücken-
bauwerk dort abgerissen.
Die erstellte Sohlgleite mit rund 80 Metern Länge
verbindet das neu hergestellte Ablaufbauwerk mit
dem Gewässer. Das Auslaufbauwerk des Sees wur-
de aus Stahlbeton hergestellt. Die Unterführung der
K69 erfolgte nicht klassisch mit einem Brückenbau-
werk sondern hier mit einem Wellblechprofil, einem
sogenannten Maulprofil.
WEITERE BAUVORHABEN
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